Von der Gründung im Jahre 1909 bis heute
In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden in allen größeren Orten der damaligen k. u. k. Monarchie freiwillige Feuerwehren.
Anstoß zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in Waldbach mag wohl der Großbrand am 9. Mai 1905 in Breitenbrunn gewesen sein, wodurch das ganze Dorf samt Kapelle eingeäschert wurde.
Der entstandene Schaden wurde auf 36.000 Kronen beziffert, wovon die Hälfte durch Versicherung gedeckt war. An freiwilligen Gaben sind 5.768 Kronen eingeflossen. Glücklicherweise kamen Menschenleben nicht zu Schaden.
Die k. u. k. Stadthalterei hat mit Erlass vom 3. Mai 1909 die Bildung der freiwilligen Feuerwehr Waldbach auf Grund der am 8. April bzw. 30. April 1909 vorgelegten Statuten gemäß dem Vereinsgesetz nicht untersagt.
Das Gründungskomitee bestand aus:
Dr. Hans Rotter, Patritz Wastl, Alois Traxler,
Franz Spandl, Josef Stangl, Florian Matschinegg,
dem Pfarrer Bruno Maierhofer und
Gemeindevorsteher Augustin Reingruber.
Erster Hauptmann war der Zimmermeister Franz SPANDL, der aber schon nach kurzer Zeit vom Arzt Dr. Hans ROTTER abgelöst worden war.
Sein Stellvertreter war der Gendarmeriebeamte Alois TRAXLER.
Im Jahre 1910 wurde das Gründungsfest abgehalten und bei diesem Anlass die angekaufte Handdruckspritze für Hand – und Pferdezug geweiht; gleichzeitig der Gautag abgehalten.
Ein provisorischer Steigerturm wurde 1911 errichtet und das Rüsthaus im Jahre 1913 erbaut.
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges unterbrach schlagartig die Tätigkeit und Entwicklung der Feuerwehren. Die meisten Männer und Chargen, die ja meist allgediente Soldaten waren, mussten einrücken.
Durch den Zusammenbruch der Monarchie kam die Entwicklung der Feuerwehren, besonders im ländlichen Raum, nahezu zum Stillstand.
Nach dem Wegzug des Hauptmannes Dr. Hans ROTTER im Jahre 1912 wurde der Gastwirt Patritz WASTL zum Hauptmann gewählt, welche Funktion er bis zu seinem Ableben am 28. Oktober 1934 innehatte.
Im Jahre 1920 wurde eine zweite Handdruckspritze angekauft. Nur langsam ging es aufwärts, zumal auch allgemeines Desinteresse zu vernehmen war. Bei den Feuerwehren entstanden ruhigere Zeit ein Vakuum und eine Krisenzeit. Nur langsam ging es aufwärts.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass dieses Wirken von unberufener Seite höchst ungünstig beurteilt wurde. Es ist eigentümlich, das selbst eine so gemeinnützige Einrichtung, wie die Feuerwehr, anstatt unterstützt, noch missachtet werden kann. Wegen ständiger Reibereien mit der Gemeindevertretung und dem Unverständnis seitens der Bevölkerung wurde im August 1928 die Auflösung beschlossen. In der Sitzung vom 9. September 1928 genehmigte der Gemeinderat die Auflösung. Auf Drängen des damaligen Feuerwehr – Bezirksobmannes Othmar RAZA (Vorau) und unter Einschaltung der Bezirkshauptmannschaft konnte die Unstimmigkeiten auf gütlichem Weg bereinigt und bei der am 8. Dezember 1928 eigens dazu einberufenen Generalversammlung die Auflösung rückgängig gemacht werden.
Ende des Jahres 1929 wurde eine damals auf den Markt gekommene tragbare Motorspritze angeschafft und im Mai 1930 eingeweiht.
Verbunden mit dem Gautag wurde im Jahre 1934 das 25 – jährige Gründungsfest gefeiert, wobei damals noch lebende Gründungsmitglieder mit Medaille für 25 – jährige Tätigkeiten auf dem Gebiete des Feuerwehr – und Rettungswesens ausgezeichnet wurden, darunter auch der Kommandant der Wehr Hauptmann Patritz WASTL, der leider wenige Monate später verstarb.
Nach dem Ableben von Patritz WASTL wurde dessen Sohn Alois WASTL zum Nachfolger gewählt. Da Alois Wastl auch Bürgermeister war, wurde 1939 Hans Feiner zum Wehrführer bestimmt und im Mai 1941 sein Vater Josef Feiner zum Wehrkommandanten ernannt.
1945 wurde das Feuerwehrhaus von MG-Geschossen durchlöchert, ausgeplündert und die Gerätschaft verschleppt. Es musste wiederum von vorne begonnen werden.
1952 wurde Hans Feiner zum zweiten Mal zum Wehrkommandanten gewählt.
Im Mai 1955 konnte von der Besatzung ein Jeep angeschafft werden.
1956 eine zweite Motorspritze und 1964 ein Land Rover 109 angeschafft werden. Der Kaufpreis von Land Rover betrug 50.000.- Schilling.
Von 1964 bis 1966 konnte ein neues Rüsthaus erbaut werden.
Ein neues Löschfahrzeug der Marke Land Rover 110 mit Allradantrieb wurde 1971 angekauft. Besatzung 1:8. Kaufpreis betrug 260.950.- Schilling, Beitrag der Wehr 20.000.- Schilling.
1976 wurde für das Löschfahrzeug eine Vorbaupumpe um 60.000.- Schilling angekauft.
Da die Anforderungen des Land Rovers 109 nicht mehr dem Stand der Technik entsprach, beschloss die Wehr 1977 den Ankauf eines VW-Busses. Vom Busunternehmen Payerhofer aus St. Jakob im Walde. Der VW-Bus wurde zum Mannschaftstransportfahrzeug umgebaut.
1978 wurden 3 Stück Atemschutzgeräte angekauft.
Im Jahre 1979 wurde Jakob Hofer zum neuen Kommandanten gewählt.
Juli 1980 konnte die Feuerwehr ihr neues TLF – 2000 feierlich in betrieb nehmen. Die Gesamtkosten des Fahrzeuges beliefen sich auf 1,2 Millionen Schilling. Die finanzielle Eigenleistung der Wehr, 400.000 Schilling.
1992 wurde Josef Mayer zum achten Kommandanten der Wehr gewählt.
Die teuerste Anschaffung der Wehr war 1992 ein Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung (LFB-A) das den alten Land Rover 110 ersetzte. Das Fahrzeug ist neben der Normausstattung zusätzlich mit einem Stromgenerator (20 KVA), Hydraulischen Bergegerät und Seilwinde ausgerüstet. Gesamtkosten 2,8 Millionen Schilling, Eigenleistung der Wehr 450.000 Schilling.
1995 kaufte die Wehr von der Feuerwehr Hausmannstätten einen Pinzgauer 6X6 der als Mannschaftstransportfahrzeug eingesetzt wird. Die Kosten von 150.000 Schilling übernahm zur Gänze die Gemeinde.
Von 1997 bis 1998 wurde das jetzige Rüsthaus gebaut. Baukosten waren 6,2 Millionen Schilling.
2001 kaufte die Feuerwehr von der Rettung ein gebrauchtes Rettungsauto, das zu einem Mannschaftstransportfahrzeug umgebaut wurde.
Dezember 2009 konnte das neue Tanklöschfahrzeug mit 3000 Liter Löschwassertank in betrieb genommen werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 270.000 Euro.
2012 wurde Walter Kernbichler zum Kommandanten der Wehr gewählt.
Freiwillige Feuerwehr Waldbach